Seit Jahren habe ich eine Homepage, die keine ist. Oder zumindest keine war, da sie nur als "Speicherplatz" für Bilder oder pdf-Dateien diente, die ich im Netz verlinken wollte. Bis jetzt.
Seit heute ist es endlich soweit und die ersten Seiten meiner neuen Homepage sind online. Was für eine lange und schwere Geburt! Dabei war es gar nicht so schwer, da ich auf jeglichen Schnickschnack verzichte und mich nur in die ganzen Funktionen von Frontpage erneut reinfummeln sowie ein paar praktische HTML-Befehle wieder hervorkramen musste. (Dieser Prozess ist auch noch längst nicht abgeschlossen.)
Die späte Geburt dieser Homepage bedeutet jedoch auch den langsamen Tod dieses Blogs. Beides aufrecht zu erhalten wäre verschwendete Zeit und Mühe. Dieser Blog hat sich für Beiträge mit vielen Bildern als äußerst schwer zu handhaben erwiesen. Ständig hat es mir das Layout verschoben, wenn ich mal einen Post editieren wollte oder ein Bild nicht gleich an der Stelle saß, wo es hin sollte. Oft hat es etliche Stunden gedauert, bis ein Posting so aussah, wie ich es haben wollte. Und so war diese umständliche und frustrierende Handhabung letztlich der Grund, die seit Jahren geplante Realisierung einer neuen Homepage endlich zu beginnen.
Die Beiträge diese Blogs werden nach und nach umziehen und der nächste Bericht über einen Ausflug mit Segways durch den Berliner Tiergarten sowie einiges mehr werden dann hier erscheinen:
www.geosoul.de
geosoul unterwegs
Ob auf Reisen, Fototouren, Events oder/und beim Geocaching:
manche Erlebnisse werden von Zeit zu Zeit in diesem Blog zu finden sein.
Sonntag, 15. Mai 2011
Dienstag, 26. April 2011
Ostern 2011 - Abenteuer statt Eiersuche, Teil 2
Bei Sonnenschein aus Berlin raus |
Holger und Claudia bei der Einweisung |
Schloss Dammsmühle |
Abseits des Wanderweges |
Entspannung am See |
Fahrerwechsel unterwegs |
"Zur Waldschänke". Ausgedehnt auch deshalb, weil am Ostersonntag scheinbar alle Welt auswärts im Grünen zu Mittag essen wollte, was bei 23 Grad und strahlendem Sonnenschein nicht weiter verwunderlich war. Machte aber nichts. Als die Sonne zu sehr knallte, brachte man uns eigens einen extra Sonnenschirm an den Tisch und gut gestärkt ging es anschließend weiter Richtung Briesetal durch größere Waldgebiete. Hier sind meine Schwester und ich dann auch mal gefahren und unsere Männer mussten auf dem Sozius Platz nehmen. Dabei habe ich gemerkt, wie "unhandlich" so ein Quad teilweise reagiert, wenn es in die Kurve geht. Man braucht schon ein klein wenig Kraft, mit einem Motorrad oder einer Servolenkung beim Auto ist das nicht vergleichbar. Machte aber riesig Spaß und war mal ein völlig neues Fahrerlebnis!
Auch Claudia wollte mal fahren |
Können wir langsam weiter? |
Bis zum nächsten Mal, auf das wir uns schon sehr freuen. Dann vielleicht im schönen Fläming oder in Potsdam mit einer gemeinsamen Ballonfahrt zu viert...
4 große Eisbecher - die hatten wir uns verdient! :-) |
Montag, 25. April 2011
Ostern 2011 - Abenteuer statt Eiersuche, Teil 1
Sonnige Ostern im Botanischen Garten |
v.l.n.r.: Heidi, Robsen, Claudia, Holger |
Dieses Mal sollte es etwas ganz Besonderes sein und wir wollten uns beide einen lang gehegten Wunsch erfüllen: einmal aus dem Flugzeug springen und mit einem Fallschirm zu Boden gleiten, mit anderen Worten: ein Tandemsprung sollte es sein. Und damit unsere Männer nicht nur zuschauen, sondern ebenfalls ein schönes Erlebnis haben, sollte am nächsten Tag noch eine Quadtour folgen. Welches Wochenende wäre da besser geeignet gewesen als die diesjährigen, sonnigen Osterfeiertage? :-)
Den Freitagnachmittag begannen wir ganz entspannt mit einem herrlichen Bummel durch den Botanischen Garten in Berlin Steglitz. Alles blühte und duftete, welch eine Wohltat für die Sinne! Ein Käffchen auf der Sonnenterrasse und später ein leckeres Essen auf der Terrasse eines italienischen Restaurants ließen uns das ereignisreiche Osterwochenende geruhsam beginnen, bevor uns der Wecker am nächsten Tag sehr früh aus dem Bett warf.
Scheiben putzen vor dem ersten Flug |
Gegen 6:45 Uhr ging es daher schon mit unserem Bus aus dem Süden Berlins in Richtung Gransee. Auf der AB-Raststätte Stolpe legten wir noch eine kurze Frühstückspause ein. Schließlich sollte man besser etwas im Magen haben, bevor man das erste Mal so einen Sprung wagt. Heiße Paninis und Kaffee schmeckten vorzüglich und gegen 8:20 Uhr erreichten wir dann den Flugplatz, wo wir gleich zur Anmeldung gingen, um unseren reservierten Sprung zu bezahlen und weitere Hinweise zum folgenden Ablauf entgegen zu nehmen. Es blieb noch etwas Zeit, um schon die Maschine zu begutachten, deren Scheiben vom Piloten gerade gründlich geputzt wurden. Das kleine Flugzeug wurde zuvor vom neuseeländischen Piloten in 3 Wochen von Neuseeland nach Gransee geflogen und trug noch ein neuseeländisches Kennzeichen.
Einweisung für die Tandemspringer |
Dicht an dicht wird eingestiegen |
Im Flieger auf dem Weg nach oben |
Schon "vor der Tür" - gleich geht's los! |
Kurz nach dem Absprung |
Wahnsinn - ein Flug durch's All, ... |
...der einfach unglaublich war! |
Winkewinke kurz vor der Landung |
Weiche Landung auf dem Acker |
Ssschööön war's! |
Sumpfgebiet auf dem Weg zur geheimnisvollen Stadt im Wald |
Hier gab es viel zu entdecken |
Riesige Gebäude - verlassen |
Kuckuck! |
Hier wurde mal Theater gespielt |
Russisches Heldengemälde |
Mittwoch, 30. März 2011
Seit Fukushima ist vieles anders...
Mahnwache vor dem Kanzleramt |
Atomausstieg mit Augenmass? |
Bei Tschernobyl war niemand sonderlich überrascht. Alte Technik, mangelnde Sicherheitsvorkehrungen, usw. waren Schuld. Also Ursachen für einen GAU, die in einem hoch industrialisierten Land nicht vorkommen würden. Dachte man. Bis zum 11. März, der mit einem Schlag deutlich machte, dass es in jedem Land mit Atomkraftwerken zu einer nuklearen Katastrophe kommen kann, dass es die 100%ige Sicherheit einfach nicht gibt.
Und während ich weiterhin die Nachrichten aus Japan verfolgte, mischte sich immer mehr Zorn in meine Betroffenheit. Zorn über die intransparente Informationspolitik, über das Beschwichtigen und Verharmlosen durch die Verantwortlichen, über die Reaktionen in unserer Regierung, - und natürlich darüber, dass der GAU überhaupt passieren konnte. Und so ging ich am 14.03.11 zum ersten Mal zu einer Mahnwache vor dem Bundeskanzleramt. Spontan, gleich nach der Arbeit, mit einer provisorisch ausgedruckten und mit einer Büroklammer an der Jacke befestigten Sonne: "Atomkraft? Nein danke!".
Ich war erstaunt, wer alles da war. Wowereit, Gabriel, Trittin, Künast, Roth, Gysi, Lötzsch, usw., die ganze Politprominenz der Opposition war versammelt und jede Partei hat ihr Statement abgegeben. Ich lauschte mit gemischten Gefühlen. Parteipolitik auf Kosten einer Katastrophe ist nicht mein Ding.
Prof. Dr. Hubert Weiger, Vors. B.U.N.D. |
Trotzdem sprach mir vieles aus dem Herzen und am 21.03.11 war ich erneut bei der Mahnwache vor dem Kanzleramt. Dieses Mal mit ersten Insignien (Button, T-Shirt + Fahne mit der Anti-Atomkraft-Sonne), auch die kleine Kamera war jetzt dabei. An dem Tag sprachen Vertreter verschiedener Organisationen, u.a. der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. (B.U.N.D.). Es wurde erneut auf die Großdemo am Samstag, den 26.03.11, hingewiesen. Für mich stand eh schon fest, dass ich auch dort teilnehmen würde.
Als Studentin hatte ich in Brokdorf demonstriert und nun - 35 Jahre später - stand ich wieder auf der Straße, um gegen Atomkraftwerke zu demonstrieren. Was war nur in der Zwischenzeit passiert? Trotz Harrisburg und Tschernobyl? Warum war ich jetzt erst wieder aus meinem Dornröschenschlaf erwacht? Ich weiß es nicht. Vielleicht war es eine gehörige Portion Politikverdrossenheit, die mich all die Jahre - bis auf eine Demo gegen den Irakkrieg - meist passiv die Geschehnisse in aller Welt verfolgen ließ. Aber jetzt bin ich froh, endlich wieder wach zu sein. Und endlich wieder aktiv etwas für meine Überzeugung zu tun. Und natürlich habe ich mich gefreut, am Samstag auf der Großdemo mit einer Arbeitskollegin teilnehmen zu können (danke, Made!). Inzwischen ist auch der längst überfällige Abschied von Vattenfall erfolgt, hin zu Naturstrom.
Sammeln am Potsdamer Platz |
Auch die Ärzte waren dabei |
AKW-Gegner aus Italien |
Auf dem Weg zum Brandenburger Tor |
Rückweg durch den Tiergarten |
Aber es verdrängt nicht die Sorge um die Geschehnisse in Fukushima, wo das endgültige Ausmaß der atomaren Katastrophe wohl erst in vielen Monaten absehbar sein wird.
Empfehlenswerte Seiten zum Thema:
http://www.ausgestrahlt.de/ (die größte Seite der Anti-Atomkraft-Bewegung)
www.contratom.de/ (Nachrichten, Infos, Hintergründe)
www.atomausstieg-selber-machen.de/ (Stromanbieterwechsel leicht gemacht)
Samstag, 19. Februar 2011
Jim Rakete - Stand der Dinge
Durch Zufall bin ich vor ein paar Tagen im Netz über einen Artikel gestolpert, der mich sofort interessierte. Der Starfotograf Jim Rakete hat über ein Jahr lang Filmschaffende für die Ausstellung "Stand der Dinge" (der Titel ist eine Anlehnung an den Film von Wim Wenders) abgelichtet, wobei inzwischen mehr als 100 Porträts zusammen gekommen sind. Die vollständige "Hall of Fame" wird im Sommer nächsten Jahres zur Wiedereröffnung des Deutschen Filmmuseums Frankfurt/Main zu sehen sein. Eine Preview mit ca. 40 Porträts gab es bereits letzten September auf der Photokina 2010 in Köln. Doch jetzt - passend zur Berlinale und etwas länger - können 101 Werke vom 10.02.-11.03.2011 in der Kunsthalle Koidl in Berlin-Charlottenburg für 5,- € Eintritt bestaunt werden.
Na da hielt es mich heute nicht zuhause und ich machte mich trotz eisiger Temperaturen auf den Weg nach Charlottenburg. Ich fand schon die Geschichte der Kunsthalle Koidl interessant. Das ist kein abgehobener Kunsttempel, sondern ein ehemaliger "lost place", d.h. es war ein verfallenes Umspannwerk der Berliner S-Bahn, das der Unternehmer und Kunstmäzen Roman Maria Koidl vor ein paar Jahren saniert und im Inneren zu einer kleinen, langgestreckten Kunsthalle umgebaut hat. Eigentlich ist das Ganze eher ein einziger, sehr langer Raum mit drei Wänden und einer riesigen Glasfront.
Die großformatigen Fotografien (70x100 cm) von Jim Rakete haben sehr unterschiedliche Gefühle in mir ausgelöst, was sicher auch mit den abgebildeten Personen zu tun hatte. Ich habe zwar bei einigen Bildern versucht, meine persönlichen Empfindungen zurückzustellen und nur die gestalterischen Kriterien zu beachten, aber das gelang mir nicht immer. Wobei ich zugeben muss, dass ich nicht alle Filmschaffenden kannte, die dort aushingen. Man bekam aber am Eintritt einen Handzettel mit Namen aller Personen, ihrer Requisite und ihres bedeutendsten Films überreicht. Ja, der Gag bei diesen Porträts ist nämlich das Requisit, mit dem sich jeder ablichten lassen konnte. Das fand ich sehr aufschlussreich. Manche Männer ließen den Macho raus, während so sympathische Kerle wie der Kameramann Michael Ballhaus auf das Posieren mit einer riesigen Kamera verzichtete und stattdessen nur einen Viewfinder (eine Art Displaylupe für die Motivsuche) in der Hand hat. Kann natürlich auch sein, dass auf dem Balkon des Hotels Adlon eine andere Bildkomposition mit dem Brandenburger Tor im Hintergrund nicht so gut möglich gewesen wäre.
Mario Adorf war der einzige Star, den ich sehr schätze und den ich dennoch nicht gleich erkannt habe. Sein Gesicht war mir zwar irgendwie vertraut, aber auf den ersten Blick hätte es für mich auch Christopher Lee sein können, der da unter der Schiffermütze in die Ferne blickte. Vielleicht lag es am Seitenprofil von rechts, das mir Adorf ein wenig entfremdete. Sehr beeindruckt hat mich das Porträt von Hannah Herzsprung. Was für ein intensiver Blick und dieser Gesichtsausdruck! Dazu die unscharfe, auf den Tasten des Klaviers klimpernde Hand. Dieses Bild hat mich sehr fasziniert. Auch die Aufnahme von Klaus-Maria Brandauer hat mich sehr angesprochen, während mich bei Natalia Wörner (ich hoffe, die war's, sie hing links von Hanna Schygulla) die abgeschnittenen Zehen geärgert haben. Waren die zu häßlich oder waren sie so schön, dass sie dem Gesicht Konkurrenz gemacht hätten?
Insgesamt fiel mir auf, dass alle Bilder nur sehr sparsam coloriert waren, was den Aufnahmen etwas Nostalgisches verlieh. Mir gefiel das sehr gut, es war eine wohltuende Abwechslung zu all den schreiend bunten Werbebildern, mit denen man täglich konfrontiert wird. Jim Rakete soll einmal gesagt haben, dass er perfekte Bilder langweilig findet und daher auch nachträglich manipulierten und "verschönerten" Fotos nichts abgewinnen kann. Keine Ahnung, ob diese Aussage stimmt. Beim Stöbern auf seiner Homepage bin ich bei einer Aufnahme von Bettina Zimmermann hängen geblieben, wo ich mich gefragt habe, ob hier nicht ein ganz bißchen am Weiß in den Augäpfeln retuschiert wurde. Auch bei Michael Ballhaus ist mir daraufhin aufgefallen, dass das Innere seines rechten Auges seltsam strahlend weiß ist. Da habe ich mich unwillkürlich gefragt: falls das tatsächlich Retuschen sind, was wurde dann ggf. noch retuschiert, was das laienhafte Auge einer Hobbyfotografin gar nicht erkennt? Ich habe dann beschlossen, dieser Frage nicht weiter nachzugehen, sondern eher zu hinterfragen, warum mich manche Fotos mehr angesprochen haben als andere. Selbst das Porträt von Mathieu Carriere, der mit ausgemergeltem, freien Oberkörper eine brennende Zeitung vor sich hält, ist absolut faszinierend, obwohl ich den Typen noch nie leiden konnte, auch vor seiner Dschungelzeit nicht. Aber das heißt ja nichts und vielleicht komme ich dem Geheimnis der Magie dieser Bilder noch auf die Spur.
Übrigens ist der kürzlich verstorbene Bernd Eichinger auch dort zu sehen. Statt mit Turnschuhen bekleidet steht er barfuß auf nasser Straße und hat seine Turnschuhe über die Schulter geworfen, ebenfalls ein sehr beeindruckendes Foto. Da das Shooting erst im Oktober 2010 stattfand, wird es wohl eine der letzten professionellen Aufnahmen von ihm sein. Solo hängt er gleich rechts vom Eingang an der Wand und schaut hinüber auf die vielen Porträts der anderen. Ich habe ihn erst zum Schluß richtig wahr genommen und den Aufhängeort als zusätzliche kleine Hommage empfunden.
Bisher dachte ich immer, dass Profikameras preismäßig so bei 5.000-10.000 € liegen. Die Leica S2 mit 37,5 Megapixeln, die für diese Ausstellung zum Einsatz kam und deren erster Käufer werbewirksam Jim Rakete im Jahr 2009 war, kostet um die 20.000 € (nur der Body), Objektive dazu dann so zwischen 4.000-6.000 €. Frage während eines Interviews auf ComeUnited.Com: "Welche handwerklichen Kriterien zeichnen für Sie ein großartiges Bild aus?" Antwort von Jim Rakete: "Handwerkliches finde ich in diesem Kontext überschätzt – ein gutes Bild ist eines, das einen berührt – ein großes Bild ist eines, über das man nachdenkt."
Na ja, das sagt sich natürlich leicht mit optimaler technischer Ausstattung, aber trotzdem spricht mir diese Antwort aus dem Herzen. Ich habe schon viele technisch perfekte Bilder gesehen, die mich kalt gelassen haben und so manches fehlerhafte Bild hat mich berührt und lange beschäftigt. Bei Jim Rakete habe ich etliche Bilder gesehen, bei denen Handwerkliches und Seele perfekt vereint sind. Viele der heutigen Fotos beschäftigen mich immer noch und so werde ich wohl nicht umhin kommen, sie mir vor dem 11. März mindestens einmal erneut im Original anzusehen.
Fotoausstellung "Stand der Dinge" |
Früher Umspannwerk - jetzt Kunsthalle |
M. Ballhaus, Foto: Jim Rakete |
H. Herzsprung, Foto: Jim Rakete |
M. Adorf, Foto: Jim Rakete |
Insgesamt fiel mir auf, dass alle Bilder nur sehr sparsam coloriert waren, was den Aufnahmen etwas Nostalgisches verlieh. Mir gefiel das sehr gut, es war eine wohltuende Abwechslung zu all den schreiend bunten Werbebildern, mit denen man täglich konfrontiert wird. Jim Rakete soll einmal gesagt haben, dass er perfekte Bilder langweilig findet und daher auch nachträglich manipulierten und "verschönerten" Fotos nichts abgewinnen kann. Keine Ahnung, ob diese Aussage stimmt. Beim Stöbern auf seiner Homepage bin ich bei einer Aufnahme von Bettina Zimmermann hängen geblieben, wo ich mich gefragt habe, ob hier nicht ein ganz bißchen am Weiß in den Augäpfeln retuschiert wurde. Auch bei Michael Ballhaus ist mir daraufhin aufgefallen, dass das Innere seines rechten Auges seltsam strahlend weiß ist. Da habe ich mich unwillkürlich gefragt: falls das tatsächlich Retuschen sind, was wurde dann ggf. noch retuschiert, was das laienhafte Auge einer Hobbyfotografin gar nicht erkennt? Ich habe dann beschlossen, dieser Frage nicht weiter nachzugehen, sondern eher zu hinterfragen, warum mich manche Fotos mehr angesprochen haben als andere. Selbst das Porträt von Mathieu Carriere, der mit ausgemergeltem, freien Oberkörper eine brennende Zeitung vor sich hält, ist absolut faszinierend, obwohl ich den Typen noch nie leiden konnte, auch vor seiner Dschungelzeit nicht. Aber das heißt ja nichts und vielleicht komme ich dem Geheimnis der Magie dieser Bilder noch auf die Spur.
Hommage an alle Filmschaffenden |
Bisher dachte ich immer, dass Profikameras preismäßig so bei 5.000-10.000 € liegen. Die Leica S2 mit 37,5 Megapixeln, die für diese Ausstellung zum Einsatz kam und deren erster Käufer werbewirksam Jim Rakete im Jahr 2009 war, kostet um die 20.000 € (nur der Body), Objektive dazu dann so zwischen 4.000-6.000 €. Frage während eines Interviews auf ComeUnited.Com: "Welche handwerklichen Kriterien zeichnen für Sie ein großartiges Bild aus?" Antwort von Jim Rakete: "Handwerkliches finde ich in diesem Kontext überschätzt – ein gutes Bild ist eines, das einen berührt – ein großes Bild ist eines, über das man nachdenkt."
Na ja, das sagt sich natürlich leicht mit optimaler technischer Ausstattung, aber trotzdem spricht mir diese Antwort aus dem Herzen. Ich habe schon viele technisch perfekte Bilder gesehen, die mich kalt gelassen haben und so manches fehlerhafte Bild hat mich berührt und lange beschäftigt. Bei Jim Rakete habe ich etliche Bilder gesehen, bei denen Handwerkliches und Seele perfekt vereint sind. Viele der heutigen Fotos beschäftigen mich immer noch und so werde ich wohl nicht umhin kommen, sie mir vor dem 11. März mindestens einmal erneut im Original anzusehen.
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